Überarbeitung der G 685
Erweiterung in der ESN-Gas-Fachschale
Rechtlicher Hintergrund
Das DVGW-Arbeitsblatt G 685 „Gasabrechnung“ aus dem Jahre 2008 wurde überarbeitet und im September 2020 als Weißdruck veröffentlicht. Das Arbeitsblatt stellt Anforderungen an die Messung und regelt die Verfahren zur Energieermittlung und Abrechnung von Gasen, die den Anforderungen der DVGW-Arbeitsblätter G 260 „Gasbeschaffenheit“ oder G 262 „Nutzung von Gasen aus regenerativen Quellen in der öffentlichen Gasversorgung“ entsprechen.
Es beschreibt im Detail die Brennwertermittlung, die Ermittlung der Energie auf Basis von Zählerständen bzw. Lastgängen, die Ermittlung von Kompressibilitätszahlen, die Vorgehensweise bei fehlenden, gestörten oder unplausiblen Messwerten, die Nachvollziehbarkeit von Rechnungen und die Differenzwertbildung.
Die Bedeutung der Höhenangaben
Für die Bestimmung der Variable H in der Gleichung „pamb = 1 014,8 hPa – 0,114 2 hPa/m x H“ wurden die individuellen geodätischen Höhenangaben als maßgebend definiert.
Bestehende Höhenzonen nach DVGW G 685 (A) von 2008 sind für den Abrechnungszeitraum bis 1. Januar 2024 zugelassen. Bis zu diesem Datum muss die Bestimmung der Zustandszahl auf die geographische Höhe umgestellt worden sein. Grund für die Anpassung ist die Ermittlung der Technischen Richtlinie G 15 „Gasabrechnung – Flüssiggas“ der PTB durch den REA. Diese Regel stellt durch die Ermittlung seit 2011 den Stand der Technik dar und schreibt die Verwendung der geodätischen Höhe vor.
Hierbei darf die Abweichung der verwendeten Höhe von der wahren Höhe maximal 5 Meter betragen (statt bislang 50 Meter).
Die Erweiterung in der ESN-Gas-Fachschale
Einfache Lösung im Smallworld GIS
Um diese Anforderung im Smallworld GIS umzusetzen, hat ESN eine Erweiterung zur ESN Gas-Fachschale entwickelt. Im Kern stellt diese Erweiterung die Möglichkeit bereit, Höhenpunktraster, wie sie von den Landesvermessungsämtern zur Verfügung gestellt werden, in die Smallworld Datenbank einzulesen.
Abbildung: Hausanschluss umgeben von eingelesenen Höhenpunkten.
Auf Basis dieser Höhenpunkte können dann die Höhenangaben für jeden Gas-Hausanschluss interpoliert werden. Dieser Vorgang kann für den gesamten vorhandenen Datenbestand durchgeführt werden. Zusätzlich kann der Benutzer einstellen, dass diese Interpolation automatisch bei der Erfassung durchgeführt wird.
Das Datenmodell für die Objektklasse Gas Hausanschluss wird zur Aufnahme der neuen Informationen um zwei Felder erweitert. Das Feld „Geographische Höhe (gerechnet)“ nimmt den interpolierten Höhenwert auf. Das Feld „Geographische Höhe (gemessen)“ kann hingegen genutzt werden, wenn für den Gas-Hausanschluss eine gemessene Höhe vorliegt.
Abbildung: Laufende Höhenzuweisung mit Fortschrittsbalken
Abbildung: Neue Felder „Geogr. Höhe“ im Datenmodell Gas Hausanschluss
Das Modul „ESN Höhenmodell für G 685“ ermöglicht somit die Ermittlung der benötigen geographischen Höhen für alle im GIS enthaltenen Gas-Hausanschlüsse. Anwender der ESN Gas-Applikation erhalten das Zusatzmodul im Rahmen des bestehenden Wartungsvertrages.